Therapeuten, Vertreter von Angehörigen und Ärzte aus Deutschland und Österreich trafen sich jüngst zur 1. Informationsveranstaltung „Wachkoma und andere neurologische Bewusstseinsstörungen“ unter dem Dach der Alexianer Köln GmbH im Haus Monika. Eingeladen dazu hatte das "Deutsche Institut für Wachkoma-Forschung" (DIWF) in Kooperation mit der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Phase F e.V., deren NRW-Landesvorsitzende Elke Feuster die Tagungsteilnehmer begrüßte. Nach Schätzungen des DIWF, das seinen Sitz am Alexianer-Standort Köln hat, leben derzeit etwa 15.000 bis 30.000 Patienten im Wachkoma ("Syndrom Reaktionsloser Wachheit“) in Deutschland. Über den neuesten Stand der Wachkoma-Forschung sprach DIWF-Vorsitzender Alireza Sibaei, der derzeit auf diesem Gebiet an der Harvard Medical School, Boston promoviert und Therapie-Koordinator für die Alexianer-Einrichtungen Haus Christophorus, Haus Stephanus und Haus Monika ist. Er zeigte auf, warum die Wissenschaft bei der Erforschung des Wachkomas noch am Anfang steht und schilderte dies an Hand der Definitionen, die auf der Suche nach einer medizinisch–exakten Darstellung des Krankheitsbildes bisher genutzt und wieder verworfen wurden. Therapeut Bastian Foppe widmete sich in seinem Beitrag den neurologischen Assessments für Menschen im Syndrom reaktionsloser Wachheit als Werkzeuge zur Diagnostik und Dokumentation von Wachkoma-Patienten. Um die Behandlung von betroffenen Patienten im Syndrom reaktionsloser Wachheit und im minimal bewussten Zustand zu verbessern, hat das DIWF bereits ein Neurorehabilitationsmodel entwickelt, auf das Ergotherapeutin Annika Frank in ihrem Referat einging. Musiktherapeutin Melanie Schmitz informierte die Anwesenden über den derzeitigen Analyse-Stand, eine bundesweite Datenbank zur statistischen Erhebung von angewandten Wachkoma-Therapiekonzepten an deutschen Kliniken und Pflegeeinrichtungen zu erstellen. Besonders darauf bezog sich der Bundesvorsitzende des Selbsthilfeverbandes „Forum Gehirn“ e.V., Lothar Ludwig. Er warb für eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Einrichtungen, die Patienten mit schwersten Hirnverletzungen betreuen, den Angehörigen und den Wissenschaftlern, die weltweit auf diesem Gebiet forschen.
Weitere Infos unter: www.diwf.org